Strukturdiversitäten in Deutschland Strukturdiversitäten-Analyse anhand digitaler Landschaftsmodelle (1:250 000)

Mehrwert für die Planung:

Die Karte bildet Bereiche mit hoher Strukturdiversität in Deutschland ab. Hierzu wurden Daten von Schutzgebieten, Böden, Nutzungen und sonstigen Schutzausweisungen mit Landschaftsmodellen verglichen. Eine hohe Strukturdiversität liegt vor, wenn sich möglichst viele der folgenden Flächenkategorien an einem Ort überschneiden: Vegetations- merkmale, Heiden, Unländer, Vegetationslose Flächen, Sümpfe, Moore, Wälder, Landwirtschaft, Tagebau, Gruben oder Steinbrüche, Gewässermerkmale, Stehende Gewässer, Fliessgewässer, Meere, Schutzzonen, Bodenschutzrechte, Landschaften und Inseln. Flächen mit 3 oder weniger sich überlagernden Flächenkategorien werden nicht angezeigt.

Hintergrund

Die Strukturdiversität einer Landschaft beschreibt die Vielfalt unterschiedlicher Lebensräume und Landnutzungen auf engem Raum. Sie ist ein entscheidender Indikator für die biologische Vielfalt, da heterogene Landschaften eine größere Anzahl von Arten und ökologischen Nischen unterstützen.

  • Eine hohe Strukturdiversität bedeutet, dass verschiedene Lebensräume (z. B. Wälder, Sümpfe, Gewässer, Moore) auf engem Raum vorkommen. Dies fördert eine große Artenvielfalt, da unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten spezifische Lebensraumansprüche haben.
  • Heterogene Landschaften bieten nicht nur Platz für viele Arten, sondern fördern auch ökologische Prozesse wie Bestäubung, Wasserreinigung, Bodenschutz und Kohlenstoffbindung.
  • Ökosysteme mit hoher Strukturdiversität sind widerstandsfähiger gegenüber Störungen wie Klimawandel, Stürmen oder Schädlingsbefall. Die Vielfalt an Strukturen und Arten schafft Redundanzen, die den Ausfall einzelner Ökosystemkomponenten abmildern können.
  • Übergangsbereiche zwischen verschiedenen Flächenkategorien (z. B. Waldränder, Gewässerufer) fungieren als ökologische Korridore. Diese Vernetzung ist essenziell für den genetischen Austausch und die Migration von Arten.
  • Schutzgebiete mit hoher Strukturdiversität bieten Rückzugsräume für bedrohte und spezialisierte Arten. Diese profitieren besonders von der Kombination verschiedener Habitattypen.

Die Integration von Strukturdiversität als Planungsparameter würde dazu beitragen, biologisch wertvolle Landschaften in Deutschland langfristig zu erhalten und zu fördern. Dies wäre ein bedeutender Schritt zur Sicherung der biologischen Vielfalt und der ökologischen Resilienz.

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