Artenpotenziale in Gemeinden Deutschlands Verteilung von FFH-Arten und Lebensräumen in Gemeinden Deutschlands anhand der Naturschutzgebiete

Mehrwert für die Planung:

Die Karte zeigt die potenzielle Diversität (Anzahl Artenfundpunkte) in Gemeinden Deutschlands. Als Grundlage dienten die Naturschutzgebiete und die in ihnen potenziell vorkommenden FFH Arten (Alle Artengruppen sowie Lebensräume) die im Nationalen FFH-Bericht (Stand: 2019) vom Bundesamt für Naturschutz enthalten sind. Gezählt wurden je Naturschutzgebiet die gem. BFN darin potenziell verbreiteten Arten und Lebensräume. Je höher diese Zahl, desto mehr Arten und Lebensräume sind in dem jeweiligen Schutzgebiet potenziell verbreitet (Diversitätsindex).

Hintergrund

Die Berichtspflicht des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) bezieht sich auf die Verpflichtung, regelmäßig Informationen über den Zustand von Natur und Umwelt in Deutschland zu sammeln, zu bewerten und an nationale sowie internationale Stellen zu übermitteln. Diese Berichtspflicht ergibt sich aus verschiedenen gesetzlichen Vorgaben, insbesondere dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und Verpflichtungen aus europäischen und internationalen Naturschutzabkommen.

Die Berichtspflicht des BfN ist ein zentrales Instrument des Naturschutzes, um fundierte Entscheidungen zu treffen, den Erfolg von Maßnahmen zu überprüfen und die Erfüllung nationaler und internationaler Verpflichtungen sicherzustellen. Der Bericht bietet eine wichtige Datengrundlage für Wissenschaft, Politik und Öffentlichkeit, um den Schutz der Natur langfristig zu gewährleisten.

Die Artverbreitungs-Daten von FFH-Arten, also die genauen Fundpunkte oder Verbreitungsnachweise, sind ein zentraler Bestandteil des Berichts. Sie liefern detaillierte Informationen über die geografische Verbreitung, die Häufigkeit und die Entwicklung von Populationen der Arten, die durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt sind. Diese Daten spielen eine entscheidende Rolle, um den Zustand der biologischen Vielfalt zu bewerten und die Einhaltung der EU-rechtlichen Verpflichtungen sicherzustellen.

Die Artverbreitungs-Daten (Fundpunkte) von FFH-Arten sind ein Schlüsselwerkzeug für den Naturschutz. Sie ermöglichen nicht nur die Bewertung des Erhaltungszustands und die Umsetzung von Schutzmaßnahmen, sondern spielen auch eine zentrale Rolle bei der Planung von Schutzgebieten, der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und der langfristigen Sicherung der Biodiversität. Ohne diese Daten wäre eine gezielte und effektive Naturschutzarbeit nicht möglich.

Naturschutzgebiete spielen eine zentrale Rolle für den Schutz und die langfristige Sicherung der FFH-Arten und ihrer Lebensräume. Diese Schutzgebiete bieten oft die letzten Rückzugsorte für bedrohte Arten und Lebensräume, die durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Siedlungsbau und Infrastruktur bedroht sind. Ihre Bedeutung ergibt sich aus ihrer Funktion als Schlüsselinstrument im Natura-2000-Netzwerk, das die Umsetzung der EU-Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) sicherstellt.

Wichtige Aspekte:

  • 1. Indikatoren für potenzielles Vorkommen

    • Die gelisteten Arten und Lebensräume im Berichtsheft geben Hinweise auf die potenzielle ökologische Qualität eines Gebiets. Wenn eine Art für ein Gebiet gelistet ist, deutet dies darauf hin, dass die Habitatbedingungen prinzipiell geeignet sind.
  • 2. Abgleich mit realem Vorkommen:

    • Bestätigungsmonitoring: Die Liste der potenziellen Arten kann genutzt werden, um gezielte Untersuchungen durchzuführen und reale Vorkommen zu bestätigen.
    • Lückenanalyse: Fehlen bestimmte Arten trotz potenziell geeigneter Bedingungen, kann dies auf externe Einflüsse wie Habitatverlust oder Übernutzung hinweisen.

Naturschutzgebiete sind essenziell für den Erhalt von FFH-Arten und -Lebensräumen, da sie geschützte Räume bieten, in denen Lebensräume bewahrt und Populationen stabilisiert werden können. Die im Berichtsheft des BfN dokumentierten potenziellen Artenvorkommen sind ein wertvolles Werkzeug, um Rückschlüsse auf die ökologische Qualität eines Gebiets zu ziehen und gezielte Schutzmaßnahmen abzuleiten. Der Abgleich zwischen potenziellem und realem Vorkommen ermöglicht es, bestehende Schutzstrategien zu evaluieren und weiterzuentwickeln.

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